Die Kombination aus Lehm mit Holz als Massebauteil in modularen Deckenelementen ist eine ökonomische Bauweise, bei der die positiven Eigenschaften beider Baumaterialien bestmöglich genutzt werden. Holz nimmt Zug- und Druckkräfte ideal auf, Lehm trägt Druckbelastungen und schützt das Holz vor Abbrand. Lehm trägt durch seine hohe Masse wiederum positiv zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit und zur thermischen Aktivierbarkeit bei und verbessert somit das Innenraumklima. Seit 2020 ist Lehm Ton Erde an der Entwicklung dieses Systems maßgeblich beteiligt. Im Zuge der Realisierung des Pionierprojekts HORTUS entstand die Idee ein Startup zu Gründen, welches sich mit der Entwicklung von Bausystemen aus Lehm mit Holz beschäftigt. Daraus ging das Unternehmen LEHMIT hervor, ein Joint Venture von Blumer Lehmann, gbd constructive thinking und Lehm Ton Erde.

Die Bogenform der Gewölbedecke ermöglicht es ohne Armierung ein massives, tragendes Deckensystem aus Stampflehm herzustellen. Im Rahmen eines DBU Forschungsprojektes wurde auf Initiative von Martin Stumpf von wh-p Ing. und Martin Bez von bez & kock Architekten der Lehmbogen zusammen mit Lehm Ton Erde weiterentwickelt und in einem umfangreichen Prüfverfahren mit gbd lab und der TU Graz getestet. Die Lehmgewölbedecke soll in dem von bez & kock gewonnenen Wettbewerbsprojekt Besucherzentrum Schloss Charlottenburg zur Anwendung kommen. Die ersten Bögen konnten bereits erfolgreich in einem Wohnhausprojekt eingebaut werden. Logistiksysteme und Zertifizierungen sind im Prozess.